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Welche speziellen Kräuter gibt es im Sommer?

Einen besonderen Höhepunkt der kirchlichen Feierlichkeiten im Sommer stellt das Marienfest dar. Dieses kann in unseren Breiten als das katholische Äquivalent des heidnischen Ernte- und Naturdankfestes – dem Lugnasad – betrachtet werden. Mit Mariä Himmelfahrt wird zudem der „Frauendreissiger“ eingeleitet, der bis zur Geburt Marias am 8. September andauert. Diese Zeit steht nicht nur für die Kraft der Fruchtbarkeit und der Vervollkommnung der Natur, sondern stellt zudem den besten und wichtigsten Zeitraum für das Sammeln von Heilpflanzen dar. Früher wurden in dieser Zeit v. a. Kräuter mit medizinischem Nutzen gesammelt, getrocknet und geweiht. Gesammelt werden jene Heilkräuter, die im Mai noch nicht reif waren. Daraus werden anschließend Kräuterbüschel gefertigt, die meist aus Wermut, Beifuss, Baldrian, Königskerze, Eberraute, Wasserdost, Alant und Rainfarn bestehen. Gewürdigt wird die Reifung des Getreides; so sind neben aromatischem Grün ferner Kornunkräuter wie Kornrade, Kornblumen oder Feldkamille Teil dieser Kräuter- und Blumenbüschel. Diese werden dann während der Feierlichkeiten des Augustfeuers oder Marienfestes geweiht und sollen das Meer blühender Blumen symbolisieren. Nach den Feierlichkeiten werden die Kräuterbüschel oft im Haus als Schutzamulett aufgehängt oder den Tieren für die Gesundheit ins Futter gestreut.

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Mag. pharm. Dr. Karin Rahman
Fachverein für Traditionelle Europäische Medizin